Blog Post

Zukunft zum Anfassen: Wie der Start-up BW Summit 2025 Innovationskraft sichtbar macht

Zukunft zum Anfassen: Wie der Start-up BW Summit 2025 Innovationskraft sichtbar macht

Künstliche Intelligenz in allen Branchen auf dem Vormarsch

Erneut wurde Stuttgart zur Bühne für die klügsten Köpfe und innovativsten Ideen: Beim Start-up BW Summit 2025 trafen sich Gründerinnen und Gründer, Investoren, Unternehmen und Wissenschaft, um Impulse für die Wirtschaft von morgen zu setzen. Das Haus der Wirtschaft und der angrenzende Börsenplatz boten dafür die passende Kulisse.

von Holger Hagenlocher

Mehr als 3.000 Besucherinnen und Besucher zeigten: Die Start-up-Szene ist lebendig, kreativ und technologisch vorn mit dabei. Und das nicht nur in der Breite – sondern auch in der Tiefe, wie ein Blick auf die konkreten Lösungen zeigt.

Das Haus der Wirtschaft gliederte sich dafür in drei zentrale Ausstellungsbereiche: Im ‘LÄND of Start-ups’ präsentierten sich über 150 junge Unternehmen aus den Bereichen MedTech, GreenTech, FinTech, Creative Industries und mehr. Der ‘LÄND of Opportunities’ stellte Förderinitiativen, Programme und internationale Partnerschaften vor, darunter auch Delegationen aus der Ukraine oder Brasilien. Im ‘LÄND of Investors & Corporates’ schließlich trafen Kapitalgeber, Corporates und Start-ups aufeinander, um über Kooperationen, Finanzierungen und strategische Partnerschaften zu sprechen. Pitching Stages, Networking-Zonen und kuratierte Panels machten den Summit zu einem hochkarätigen Branchentreffpunkt, bei dem Innovationsförderung nicht nur diskutiert, sondern auch konkret gelebt wurde.

Messesaal des Start-up BW Summit 2025 im Haus der Wirtschaft mit vielen Besucherinnen und Besuchern, die sich an Ständen verschiedener Start-ups informieren. Gelbe Schilder über den Ständen zeigen die Namen und Themenfelder der Unternehmen. Massive Säulen und Rundbögen strukturieren den historischen Raum, der von Tageslicht durchflutet wird. A large crowd of people in a large building.
Start-ups soweit das Auge reicht. Von KI, medTech, GreenTech oder Social Innovations, der Start-up Summit überzeugte auch 2025 mit einer Vielzahl interessanter und hoch innovativer Start-ups.

Künstliche Intelligenz: Innovationstreiber über Branchengrenzen hinweg

Ein klarer Trend war unübersehbar: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) hat sich vom Buzzword zur tragenden Technologiesäule vieler Gründungsvorhaben entwickelt. Besonders eindrucksvoll war dies beim Pitch-Wettbewerb zu beobachten.

So gewann das Start-up dxOmics mit einem cloudbasierten, KI-gestützten Entscheidungsunterstützungssystem für die Genomdiagnostik den Cluster Pitch. Die Technologie hilft Ärztinnen und Ärzten, genetische Daten schneller und präziser auszuwerten und damit individualisierte Therapien zu ermöglichen.

Auditect, der Zweitplatzierte, bringt KI in die Pflege: Das Start-up digitalisiert Pflegeprozesse durch die Erhebung und Analyse von Gesundheitsdaten in Echtzeit – ein Ansatz, der sowohl die Qualität der Versorgung als auch die Effizienz steigern könnte.

Ein weiteres Highlight war die Gauss Machine Learning GmbH aus Leonberg. Das junge Unternehmen nutzt KI, um Produktionsprozesse zu analysieren, zu modellieren und zu optimieren. Damit adressiert es klassische Industriebranchen, die in der Digitalisierung noch Nachholbedarf haben.

Auch avorne GmbH aus Karlsruhe verfolgt einen datengetriebenen Ansatz. Ihre SaaS-Plattform nutzt KI, um Marketingprozesse automatisiert zu steuern und zielgruppenspezifisch auszuspielen. Ein klarer Mehrwert für die Kommunikationsbranche, insbesondere im Bereich der Marketingautomatisierung.

Ein weiterer spannender Ansatz kam von der Tensor AI Solutions GmbH.
Das Start-up präsentierte eine Lösung auf Basis von Tensornetzwerken, die es ermöglicht, KI-Systeme transparent und nachvollziehbar zu machen. Gerade bei sensiblen Anwendungen, etwa im Gesundheits- oder Finanzwesen, ist erklärbare KI ein entscheidender Faktor für Vertrauen und Akzeptanz – und damit für den breiten Einsatz von KI in regulierten Umfeldern.

NEURA Robotics: Kognitive Robotik aus Baden-Württemberg

Ein besonderer Fokus lag auf NEURA Robotics aus Metzingen. Das Unternehmen entwickelt kognitive Roboter, die durch KI-basierte Sensorik und Steuerungstechnologien in der Lage sind, mit Menschen zusammenzuarbeiten. NEURA Robotics präsentierte auf dem Summit unter anderem den humanoiden Roboter 4NE-1, der in verschiedenen Lebensbereichen eingesetzt werden kann.en.wikipedia.org+1neura-robotics.com+1

Das Unternehmen wurde 2024 in das Cyber Valley Start-up-Netzwerk aufgenommen und zählt zu den führenden Akteuren im Bereich der kognitiven Robotik. Mit einer kürzlich abgeschlossenen Series-B-Finanzierungsrunde in Höhe von 120 Millionen Euro plant NEURA Robotics, seine Technologien weiterzuentwickeln und international zu expandieren.

KI meets Kommunikation: Relevanz für Marketing, PR und HR

Die Kommunikationsbranche profitierte mehrfach vom Summit. Neben avorne überzeugten auch andere Start-ups mit Anwendungen, die für Kommunikationsexperten relevant sind.

So etwa Mamgo GmbH & Co. KG aus Weinheim. Die Plattform dieses Start-ups platziert Jobanzeigen datengetrieben auf den passenden Kanälen, testet verschiedene Anspracheformate und liefert nur qualifizierte Bewerbungen an Unternehmen weiter. Eine Lösung, die besonders für Employer Branding und HR-Kommunikation von Bedeutung ist.

Mit einem Fokus auf Wissenstransfer und interne Kommunikation punktete Blockbrain GmbH. Das Unternehmen entwickelt Tools zur Strukturierung und Automatisierung von Wissensarbeit – eine Unterstützung für Teams, die Informationen effizient teilen und Prozesse dokumentieren müssen.

istari.ai GmbH wiederum bietet eine Lösung zur automatisierten Marktanalyse, die auf öffentlich verfügbaren Webdaten basiert. Gerade für Kommunikationsstrategien und Kampagnenplanung sind solche Daten Gold wert.

Reduzierung von Retouren durch virtuelle Anprobe

Aber nicht nur KI-gestützte Tools sorgten für Aufsehen. Mit der App Real Size beispielsweise präsentierte ein Schülerteam eine virtuelle Anprobe-Anwendung zur Reduzierung von Retouren im Onlinehandel. Auch wenn die App nicht auf KI basiert, ist sie für Unternehmen mit digitalem Vertrieb und E-Commerce-Fokus eine interessante Lösung zur Verbesserung der Kundenerfahrung.

Energie trifft Innovation: Nachhaltige Ideen mit Potenzial

Beim Elevator Pitch konnte vor allem HeatPump23 GmbH aus Heilbronn überzeugen. Ihr System: Smarte Etagen-Wärmepumpen, die einzelne Wohnungen auch in Bestandsgebäuden effizient und kostengünstig beheizen können. Eine griffige Antwort auf die Frage, wie die Energiewende in Mietshäusern umsetzbar wird.

Soziale Innovationen für gesellschaftlichen Mehrwert

Neben technologischen Durchbrüchen und digitalen Lösungen bot der Summit auch Raum für soziale Innovationen. Start-ups, die gesellschaftliche Herausforderungen adressieren – von Inklusion über Bildung bis zu psychischer Gesundheit – fanden große Aufmerksamkeit. So präsentierten beispielsweise Teams aus dem Hochschulumfeld Ansätze zur Integration von Jugendlichen mit Essstörungen über digitale Selbsthilfeplattformen oder zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. Auch das Schülerteam „Kureli“, das ein Produkt zur Linderung von Zahnungsbeschwerden bei Babys entwickelt hat, wurde für seinen alltagspraktischen und gesundheitsfördernden Ansatz ausgezeichnet. Diese Projekte zeigten eindrucksvoll, dass Innovation nicht nur wirtschaftlichen Nutzen, sondern auch gesellschaftlichen Mehrwert stiften kann.

Internationale Perspektiven: Ukrainische Start-ups im Fokus

Ein besonderes Highlight war die Teilnahme einer Delegation von zehn innovativen ukrainischen Start-ups. Im Rahmen einer Partnerschaft, die 2022 begann, wurden diese Unternehmen eingeladen, das dynamische Innovationssystem Baden-Württembergs kennenzulernen. Ihr Besuch umfasste neben dem Start-up BW Summit auch die Start-up Discovery Tour und die Teilnahme an der Startup Autobahn Expo 2025. Diese Initiative stärkt die internationalen Beziehungen und fördert den Austausch von Ideen und Technologien.steinbeis-europa.de

Blick in das imposante Eingangsfoyer des "Haus der Wirtschaft", dem Veranstaltungsort des Start-up BW Summit 2025 in Stuttgart. Menschen steigen eine breite Treppe mit Granitstufen hinauf und hinunter. Das Gebäude beeindruckt durch hohe Rundbögen, Marmorsäulen und gelbe Banner mit Informationen zur Veranstaltung. Auf dem oberen Treppenabsatz hängen zwei Bildschirme mit dem Hinweis auf die Personalisierung
Im Haus der Wirtschaft in Stuttgart war auch 2025 beim Start-up BW Summit Gründergeist und Innovationskraft spürbar

KI als Chance, nicht als Selbstzweck

Der Start-up BW Summit 2025 hat eindrucksvoll gezeigt, wie viel Innovationspotenzial im Südwesten steckt. Besonders im Bereich Künstliche Intelligenz wird deutlich: Die Technologie ist kein Selbstzweck, sondern wird dort wirksam, wo sie konkrete Probleme löst – sei es in der Medizin, Pflege, Industrie oder Kommunikation.

Baden-Württemberg kann sich über eine zunehmend reife Start-up-Landschaft freuen, die technologieorientiert, gesellschaftlich relevant und wirtschaftlich tragfähig ist. Der Summit bot dafür nicht nur Inspiration, sondern auch reale Ansätze für die Zukunft.

Weitere Infos: https://summit.startupbw.de

Related Posts