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Berufsbild Influencer: Der Traum vom Ruhm

Berufsbild Influencer: Der Traum vom Ruhm

Zwischen Wunsch, Selbstinszenierung und Wirklichkeit: Influencer – und die, die es gerne sein möchten

Es sind meist junge Menschen, die davon träumen, auf Youtube, Instagram oder Tiktok zum Influencer zu werden. Die, die es geschafft haben, erreichen Monatseinkommen bis zu 50.000 Euro, bei wenigen auch darüber hinaus. Die schlechte Nachricht: Nur die allerwenigsten können vom Influencer-Dasein leben.

Was sind Influencer?

Influencer erreichen über ihre Blogs oder ihre Social-Media-Profile eine hohe Anzahl an Followern (Twitter / Tiktok), Abonnenten (Instagram / Youtube), Fans (Facebook). Bei ihren Zielgruppen verfügen sie über eine hohe Glaubwürdigkeit, Wertschätzung und einen Expertenstatus. Damit sind Sie für das Marketing von Unternehmen interessant, weil sie mit ihren Beiträgen Meinungen und Kaufentscheidungen beeinflussen. Insbesondere dort, wo die Zielgruppen nicht mehr durch traditionelle Medien erreicht werden.

Influencer bei der Arbeit: Oft werden Konsumgüter vorgestellt
Influencer bei der Arbeit: Oft werden Konsumgüter vorgestellt

Welchen Einfluss haben Influencer?

Mit seinen Youtube-Videos zur „Zerstörung der CDU“ sorgte Youtube-Star Rezo für viel Aufregung. Die traditionellen Medien griffen das Thema auf und verbreiteten seine Botschaften weit über seine rund 1,75 Millionen Youtube-Abonnenten hinaus.

Nicht um Politik, sondern um Mode und Konsum geht es hingegen im Youtube-Kanal „BibisBeautyPalace“. Bibi ist eine der bekanntesten Influencerinnen. Schon seit 2012 lässt die Youtuberin ihre knapp sechs Millionen Abonnenten an ihrem Leben teilhaben. Bibi begann mit Schmink- und Modetipps, ließ ihre Fans dann an Schwangerschaften und Geburten ihrer Kinder teilhaben und stellt die Liebesbeziehung mit ihrem Lebenspartner ins Schaufenster. Daneben brachte sie ihre eigene Kosmetikmarke auf den Markt und veröffentlichte zusammen mit Warner Music erfolgreich einen eigenen Song.

Nach Schätzungen konnte sie mit ihren Videos inzwischen ein Vermögen von über fünf Millionen Euro anhäufen, das noch durch die Einnahmen ihres Lebenspartners Julian Claasen ergänzt wird, der – ebenfalls als Influencer – seine Einnahmen von weit über eine Million Euro zur gemeinsamen Haushaltskasse beisteuern konnte.

Die meisten Influencer-Träume platzen

Eine immer größere Bedeutung für die junge Zielgruppe bekommt der Online-Dienst Tiktok. Und damit auch dessen erfolgreiche Influencer, die mit teilweise über 20 Millionen Followern bereits enorme Reichweiten erreichen.

Doch nur die allerwenigsten der Influencer erreichen diese Größenordnungen. Das große Geld machen einige wenige, während die meisten Influencer-Träume unerfüllt bleiben. Hoffnung auf ein Taschengeld können sich Influencer ab rund 10.000 Followern machen. Wenn die Zielgruppe für den Anbieter passt, können Influencer dann mit rund 100 Euro pro Beitrag rechnen. Im beruflichen Umfeld oder bei einem Expertenstatus für ein spezielles Thema sind auch schon mit weniger Followern höhere Summen zu erzielen. Dafür gilt es aber, aufwändig zu recherchieren, den Beitrag vorzubereiten sowie die produzierten Inhalte technisch aufzubereiten. Doch damit nicht genug: Es müssen Kontakte zu Unternehmen aufgebaut und die Bedingungen für die Zusammenarbeit ausgehandelt werden. Zuletzt muss alles dokumentiert und auch Buchhaltung betrieben werden.

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Berufsbild Influencer: Der Traum vom Ruhm
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Ist Influencer ein Beruf?

Eine geregelte Ausbildung für den Beruf des Influencers gibt es nicht. Jedoch bieten mehrere kostenpflichtige Influencer-Akademien an, das notwendige Wissen zu vermitteln. Ein Blick auf die Influencer-Stars zeigt aber, dass keiner davon eine solche Ausbildung durchlaufen hat. Es sind überwiegend talentierte Autodidakten, die sich mit dem Erfolg weiterentwickelt und daraus ein Geschäftsmodell geformt haben. Mitbringen sollten Influencer vor allem Selbstsicherheit, die Fähigkeit sich zu inszenieren sowie ein gutes Gespür für Trends. Kreativität und ein besonderes Talent sollten zudem vorhanden sein.



Dieser Beitrag ist erstmals (leicht verändert und gekürzt) am 23.10.2021 bei Jobs im Südwesten erschienen.

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